Rückblick auf die Sitzungen des Deutschen DRM-Forums

 

  am 18./19. Juni 2023 in Nauen

  am 15./16. Juni 2022 in Kopenhagen

  am 17. November 2021 Online

 am 2./3. September 2020 in Königs Wusterhausen

  am 25./26. September 2019 in Erlangen

 am 13./14. Juni 2018 in Hamburg

 am 22./23. März 2017 in Bonn

 am 22./23. Mai 2016 in Nauen und Berlin

  am 3./4. November 2015 in Köln

  am 6./7. Mai 2015 in Berlin

  am 5./6. November 2014 in Ludwigshafen

 

 

Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2023 in Nauen

Die jährliche Sitzung des Deutschen DRM-Forums am 18. und 19. Juli 2023 wurde von der Media Broadcast im historischen Gebäude der Rundfunksendestation Nauen bei Berlin ausgerichtet.

Das Treffen begann mit einem kurzen Überblick über die aktuellen weltweiten Aktivitäten des DRM-Konsortiums. Dazu gehörten die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen und Ausstellungen sowie ein Bericht vom General Assembly. Ein fachkundig geführter Rundgang durch das rd. 100 Jahre alte Sendegebäude gab Einblicke in die Anfänge der Sendetechnik und der Firma TELEFUNKEN. Modernste Sendetechnik war an den Sendeantennenanlagen zu bestaunen. Im Fuß der vier drehbaren KW Vorhangantennen der Firma Thomcast, bestehend aus je 16 Dipolen auf beiden Seiten der Reflektorwände, sind die voll DRM fähigen 500 kW Sender von TELEFUNKEN beherbergt. Eine fünfte KW Drehstandantenne, die zusätzlich in der vertikalen Ebene schwenkbar ist, beherbergt einen 100 kW Sender.

Im Einzelnen wurden folg. Themenbereiche behandelt:

-Die DRM-Übertragungen der Berliner Hochschule für Technik werden nunmehr fortgeführt. Der Antennenstandort wurde geändert und die DRM Aussendungen auf der Frequenz 26040 kHz kommen nun aus größerer Höhe.

-In Sachsen gibt es Pläne DRM Sendungen über Kurzwelle zu übertragen.

-Die Gäste aus Dänemark präsentierten neue Antennensysteme für Mittelwellensender und gaben einen Bericht von der Sendestelle Kalundborg.

-Aktuelles zur Bevölkerungswarnung (EWF).

-Das DRM Forum wurde durch die Gäste der Bundesnetzagentur (BNetzA) über Verfahren zur Frequenzvergabe im AM-Band (analog und digital) informiert.

-Bereitstellung von E-Learning-Inhalten über DRM sowie

-Multichannel configuration DRM im FM-Band – Erfahrungen und Erkenntnisse.

 

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Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2022 in Kopenhagen

Die jährliche Sitzung des Deutschen DRM Forums fand 2022 in Kopenhagen statt. Am 15. Juni war die Aalborg Universität Gastgeber. Nach dem Bericht aus dem Konsortium wurde von den dänischen Kollegen berichtet, dass noch dieses Jahr über den Weiterbetrieb des LW-Senders Kalundborg durch die dänische Regierung entschieden wird. Großes Interesse zeigte der Feldversuch DRM in Band II in Kopenhagen. Openchannel erprobt auf der Frequenz 86,5 MHz DRM im Band II mit Equipment der Firmen Nautel, Fraunhofer, Kathrein und RFmondial. Es ist eine multi-channel Aussendung geplant, d.h. es werden sechs DRM Blöcke parallel über einen DRM Sender verbreitet. Ergänzend dazu wurde der multi-channel Ansatz, wie er derzeit in Indien ausgesendet wird, vorgestellt. Dieser Ansatz macht DRM zu einem idealen System für Lücken im Band II zur Übertragung hoher Datenraten, zumal die erforderliche Mindest-Empfangsfeldstärke bei stationärem Empfang sehr gering ist. Perspektivisch kann  bei größeren Lücken im Band II eine Signalinfrastruktur z.B. für kritische Infrastruktur mittels DRM geplant werden. Am 16. Juni  war der Dänische Rundfunk Gastgeber. Tagesthemen waren Radio Schooling über DRM, EWF – Emergency Warning Funktionality und eine Präsentation des Dänischen Rundfunks über die Realisation eines fast 100 %igen DAB+ Netzes in Dänemark. Dank an die Gastgeber dieser Sitzung.

 

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Online-Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2021

Die jährliche Sitzung des Deutschen DRM Forums fand am 17. November als ein Online-Event statt. Die 18 teilnehmenden Mitglieder repräsentierten die Bereiche Rundfunkveranstalter, Administration, Forschung und Anwender.

Hauptthema war der Informationsaustausch über die weltweiten DRM-Aktivitäten. Dazu gehörten u. a. der erfolgreiche Feldtest von DRM Ausstrahlungen im UKW-Band in Indien sowie in St. Petersburg, Aktivitäten an den Lang- und Mittelwellensendern in Kalundborg (Dänemark) sowie ein Ausblick auf DRM-Anwendungen im Bereich Schifffahrt, einschließlich der Handelsschifffahrt und der Marine. Die neue Möglichkeit, DRM am Handy und Tablet zu empfangen, sowie die eindrucksvollen Rollout-Zahlen der Autos mit serienmäßigem DRM-Empfang in Indien wurden vorgestellt. Bei YouTube finden sich mit den Suchworten „DRM receiver und DRM receiver smartphone“ diverse sehenswerte Präsentationen über die derzeitigen DRM Empfänger..

Der zukünftige Fokus des Deutschen DRM Forums ist auf die effiziente und kostengünstige Nutzung des UKW-Bandes mit DRM im Hinblick auf Abschaltungen analoger UKW-Übertragungen in Europa gerichtet.

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Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2020 in Königs Wusterhausen

Das Deutsche DRM-Forum tagte am 02. und 03. September 2020 an historischer Stätte, nämlich auf dem Funkerberg in Königs Wusterhausen, wo vor 100 Jahren der Deutsche Hörrundfunk gestartet ist. Hier begrüßte Herr Suckow als 1. Vorsitzender im Namen des Vereins Funkerberg die Teilnehmer und erläutert den Verein und das Museum auf dem Funkerberg. Das Museum plant in 2021 einen eigenen Ausstellungraum für Digitalen Rundfunk einzurichten. Dazu überreichte das Deutsche DRM-Forum u. A. die ersten DRM Empfänger als Exponate.

Von Teilnehmern wurde über die Rundfunk-Digitalisierung in Deutschland und Europa berichtet und darüber, dass Pläne in der Schweiz existieren, mit dem Ziel bereits Ende 2022 (SRG) und Anfang 2023 (private Veranstalter) das UKW Band zu räumen. Neben Informationen zu den wesentlichen Eckpunkten der laufenden TKG-Novelle wurde über einen geplanten DRM Feldversuch in Kopenhagen berichtet. Der Test soll im Band II (oder knapp unterhalb) mit 250W+250 W (in 2 benachbarten DRM Blöcken) erfolgen.

Auf der BES in Delhi 2020 wurden diverse DRM Empfänger (vielfach für AM und VHF Band II-Empfang) von GOSPELL, Starwaves, inntot, Avion, RF2digital und eine low cost Lösung von Cambridge Consultans vorgestellt. Die entsprechenden Präsentationen sind bei youtube abrufbar: http://youtube.drm.radio
Diskutiert wurden Möglichkeiten einer sicheren Signalheranführung an „kritische Infrastrukturen“ im Katastrophenfall und damit verbunden über neuartige Inhalte, die dann über DRM im Band II zukünftig übertragen werden könnten.

Herr Zink (DRM Consortium) und Herr Pagel (Dt. DRM-Forum) bedankten sich bei Herrn Lehnert, der Anfang 2021 in den Ruhestand tritt, für sein großes Engagement für DRM mit der Ernennung zum „Honorary Member“ und einem kleinen Präsent. 

                                                                                                    

 

 Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2019 in Erlangen

Das Deutsche DRM-Forum tagte am 25. und 26. September 2019 auf Einladung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen.

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Die Teilnehmer berichteten über aktuelle Entwicklungen in Deutschland und Europa. Wichtig, auch für eine mittelfristige Entwicklung von DRM im FM-Band II und im DAB-Band III ist die Festlegung der EU, dass ab 2021 alle Neuwagen mit Autoradios ausgestattet sein müssen, die ein digitales terrestrisches Hörfunksystem empfangen. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass in diesen momentan für DAB ausgelegten Empfangsgeräten auch ein DRM-Empfang über Firmwareupdates freigeschaltet werden könnte.

Die aktuellen Entwicklungen im asiatischen Raum, insbesondere in Indien, lassen auf eine erfolgreiche Markteinführung schließen, die auch Impulse für den europäischen Markt liefern könnte. Die regulatorischen Hürden in Europa sind für die Einführung im FM-Band II durch die dichte Belegung mit FM-Sendern zwar noch hoch, ein Einsatz im DAB-Band III scheint jedoch realistisch.

Mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Bonn, wird zurzeit geprüft, ob die Anbindung an Warnungen für kritische Infrastrukturen mit einem LW-Sender und DRM realisiert werden kann. Zurzeit werden mit dem Protokoll der EMF (Emergency Warning Functionality) über den DRM-Sender des IIS in Erlangen Testmeldungen für Katastrophenwarnungen ausgestrahlt.

Für die Schifffahrt wird zurzeit das NavTex-System durch den offenen Standard NavDat abgelöst, in dem die Datenübertragung über DRM im Mode A mit 10 kHz Bandbreite auf der Frequenz 500 kHz umgesetzt werden soll.

Joachim Lehnert kündigt an, den Vorsitz des Deutschen DRM-Forums aufgrund von Strukturveränderungen in der LMK - medienanstalt rlp - zum Jahresende 2019 niederzulegen. Den Vorsitz übernimmt ab Anfang 2020 der bisherige Stellvertreter Detlef Pagel (RFmondial) und das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernimmt Olaf Korte (FhG IIS).

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 Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2018 in Hamburg

Das Deutsche DRM-Forum tagte am 13. und 14. Juni 2018 auf Einladung des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg.

DRM Forum 2018 06 13 Hamburg group 1 600x337Schwerpunkte der Sitzung waren die Themen:

Nutzung von DRM für Katastrophenwarnmeldungen: Hendrik Roggendorf, Referatsleiter Referat I.2 „Warnung der Bevölkerung“ im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Bonn stellte die Überlegungen des BBK zur Anbindung kritischer Infrastrukturen in Deutschland an Katastrophenwarnmeldungen vor und diskutiere mit den Teilnehmern die Möglichkeit, auch DRM über die Langwelle für die großflächige Anbindung zu nutzen. Zu den kritischen Infrastrukturen gehören auch UKW- und DAB+-Grundnetzsender, über die Warnmeldungen ausgestrahlt werden können. Die Anbindung dieser Standorte wäre großflächig auch über DRM machbar.

mFUND-Projekt ImoNav: Michael Bergmann von der Beratungsfirma Bergmann Marine (BM) stellte das vom BMVI geförderte Projekt ImoNav vor, über das bis 2020 erprobt werden soll, die im Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) vorliegenden Geodaten für einen innovativen hochaufgelösten Navigationsdienst für stark befahrene Seewasserstraßen wie Elbe, Weser und Teile der Deutschen Bucht einzusetzen. Um die Massendaten miteinander zu verschneiden und mit hoher Auflösung in engen Zeitintervallen, beispielsweise an Bord eines Schiffes, zur Anzeige zu bringen, arbeitet das BSH in den Bereichen Softwareentwicklung und Automatisierung eng mit Projektpartnern aus der Wirtschaft, auch mit der Beratungsfirma Bergmann Marine, zusammen. Die Teilnehmer diskutierten die Möglichkeiten zum Einsatz von DRM für die Datenübertragung, deren Einsatz nun geprüft wird.

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Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2017 in Bonn

Das Deutsche DRM-Forum tagte am 22. und 22. März 2017 auf Einladung der Deutschen Welle in Bonn.

Schwerpunkt am ersten Sitzungstag war die Präsentation, Demonstration und Diskussion über die weltweiten Anwendungsfälle der Emergency Warning Functionality (EWF). EWF ist eine in DRM integrierte Funktion, die eine Vorwarnung vor Katastrophen und Informationen während Katastrophen sicherstellt über ein Radiogerät, auch bei Netzausfällen, sicherstellt. Als Gast zu diesem Thema war Herr Dr. Jörg Szarzynski (Head of Section, Education Programme Director of the United Nations University, Institute for Environment and Human Security, in Bonn), eingeladen. Er erklärte, dass EWF auch für die UN eine wichtige Anwendung sei, die gefördert werden sollte. In DRM-Projekten sollte die Fähigkeit von EWF gezeigt werden, was durch das DRM-Konsortium unterstützt werden könnte.

Am zweiten Tag berichtete Joachim Lehnert über die abschließenden Arbeiten im Digitalradio Board des BMVI. Das Deutsche DRM-Forum war im Leiterkreis durch Detlef Pagel und ihn vertreten. Die Mitarbeit zur Erstellung des im Februar 2017 veröffentlichten Aktionsplans über die digitale Hörfunk-Entwicklung in Deutschland war insofern erfolgreich, dass DRM als geeignetes System für den lokalen Hörfunk beschrieben wird, das zurzeit noch wegen fehlender Endgeräte nicht marktfähig ist. Zu Beginn der Arbeit im Leiterkreis war DRM ein Tabu-Thema. Bemerkenswert sei außerdem, dass eine verpflichtende „Smart-Radio“-Regelung von der EU nicht vorgegeben wird, sondern die Endgeräteausstattung von den einzelnen Staaten definiert werden solle. Der Bund beabsichtigt daher, eine digitale Schnittstelle zum Empfang von digitalen Hörfunkangeboten für bestimmte Radiotypen zu definieren.
Anschließend berichtete Professor Marcus Purat über die aktuellen mobilen und stationären Ausbreitungsmessungen mit dem KW-Sender der Beuth-Hochschule in Berlin, die im Rahmen einer Masterarbeit erstellt wurden.
Detlef Pagel stellt die Bewerbung von rfMondial auf eine Förderungmaßnahme im Rahmen des sogenannten mFUND (Modernitätsfonds)des BMVI zum Thema „Datenübertragung zu Schiffen“ vor, die über DRM realisiert werden soll.

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Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2016 in Nauen und Berlin

Das Deutsche DRM-Forum tagte am 22. Juni 2016 auf Einladung der Media Broadcast GmbH an seiner Kurzwellensender-Station Nauen bei Berlin und am 23. Juni 2016 an der Beuth Hochschule.

Am ersten Tag wurden die Teilnehmer durch den Senderstandort in Nauen mit seinen vier drehbaren Kurzwellen-Richtantennen und einer einzigartigen Kurzwellenantenne, die in Azimut- und Elevationsrichtung drehbar ist, geführt. Von hier aus werden Programme mit einer Sendeleistung von bis zu 500 kW AM bzw. bis zu 250 kW DRM abgestrahlt, darunter auch das DRM-Signal der deutschen Marine "News on the Ship" zu den auf den Weltmeeren operierenden Schiffen.

Am zweiten Tag präsentierte Alexander Lüdtke, Student der Beuth Hochschule eindrucksvoll die ersten Ergebnisse von Labor- und Feldmessungen mit dem Kurzwellensender "Beuth on Air" im Rahmen seine Masterarbeit, über den ein DRM-Dienst auf 26,040 MHz mit 100 W ERP abgestrahlt wird.

Manfred Kühn stellte seine Überlegungen über eine Multikanal-Übertragung mehrerer DRM+-Blöcke in einem DAB-Kanal. Damit könnte es möglich sein, nicht nur Programme identisch in der gesamten DAB-Versorgungsbereich zu übertragen (wie es Standard für DAB ist), sondern auch regionale und lokale Programme flexibel in ihren eigenen lokalen Verbreitungsgebieten zu verbreiten. Manfred Kühn zeigte diesen interessanten Ansatz bereits auf dem Europäischen DRM Workshop im April 2016 und wird ihn auch auf dem 14. Workshop Digitaler Rundfunk im September 2016 in Erfurt präsentieren, der vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie veranstaltet wird.

Die deutsche DRM-Plattform hatte die Beschreibung des DRM-Systems auf der deutschen WIKIPEDIA-Seite zu DRM überarbeitet und jetzt dort veröffentlicht. Die Beschreibung ist auch auf der Website als PDF-Dokument zum Download verfügbar.

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Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2015 in Köln

Das Deutsche DRM-Forum tagte am 3./4. November auf Einladung der Media Broadcast in Köln.

Alexander Zink informierte über die internationalen Aktivitäten des DRM-Konsortiums, das nun auch vermehrt Gespräche in europäischen Staaten zur Einführung von DRM+ als Ergänzung zu den etablierten DAB Netzwerken insbesondere für die Umsetzung von lokalen und regionalen Programmen führt. Aus dem Deutschen DRM-Forum kam der Vorschlag, diese vielfältigen aber bisher isolierten Initiativen in Europa auf einem Workshop in 2016 zu bündeln.

In Deutschland wird DRM+ laut Joachim Lehnert in den Arbeitsgruppen zur Umsetzung des digitalen Radios zurzeit nicht mehr diskutiert. Er berichtete, dass die Medienanstalten in einem Bericht (Download hier) festgestellt hatten, dass DRM+ zwar besonders zur lokalen Hörfunkversorgung geeignet ist, aber wegen fehlender Empfangsgeräte aktuell nicht markttauglich sei. Daher empfehlen die Medienanstalten ausschließlich DAB als einziges marktreifes digitales Hörfunksystem für den Umstieg von UKW-FM, auch für den lokalen Hörfunk. Auch das Digitalradio Board des BMVI, das den Umstieg vom analogen auf den digitalen terrestrischen Hörfunk in Deutschland leitet, folgt dieser Empfehlung für DAB+. Jedoch konnte das Deutsche DRM-Forum erreichen, als Mitglied im Leiterkreis des Digitalradio Boards des BMVI aufgenommen zu werden. Das eröffnet die Möglichkeit zu gegebener Zeit neue Impulse für DRM+ einzubringen. Voraussetzung ist aber die Verfügbarkeit von Multi-Standard-Radios im Handel, die neben UKW-FM und DAB auch DRM+ empfangen.

Das Deutsche DRM-Forum veröffentlichte die neu gestaltete Internetseite drm-forum.de, die Informationen zum Deutschen DRM-Forum und den DRM-Entwicklungen gibt. Die Internetseite basiert auf Joomla und ist auch für die Ansicht auf Smartphones optimiert.

Joachim Lehnert präsentierte einen technischen Bericht "Study on the Comparison of the Transmitting Power between DRM+ and DAB/DAB+ in VHF Band III to Cover the same Service Area" mit einem Vergleich zwischen der benötigten Sendeleistung von DAB/DAB+ und DRM+ im VHF-Band III. Ein Ergebnis der Studie ist, dass DRM+ (4-QAM) gegenüber DAB+ im Mittel 12 dB weniger Leistung benötigt, um die gleiche Reichweite zu erzielen. (Download der Powerpoint-Präsentation). Weitere Infos unter Positionen & Berichte.

Volker Behling zeigte das Projekt der Media Broadcast in Kooperation mit RFmondial und Fraunhofer IIS „News on the Ship“ mit der Deutschen Bundesmarine. Eine DRM-Ausstrahlung vom KW-Sender Nauen wurde in Köln mit dem DRM-Empfänger DT-700 von RFmondial empfangen und über den DRM BoardNet Server Software des Fraunhofer IIS dargestellt, welche der Bord-Besatzung über einen Stanard-Webbrowser und ein beliebiges Mobil-Gerät Zugriff sowohl auf aktuell wie auch auf früher empfangene DRM Inhalte (Audio-Programme und Journaline Text-Nachrichten) erlaubt.

Christian Seeberg und Niels Dreijer berichten von einem Vorhaben, in Kalundborg einen KW-Sender zu betreiben, um die Handelsschiffe, die im Hafen von Kalundborg liegen, mit DRM-Programmen zu versorgen. Weiterhin ist eine Kooperation mit Reedereien geplant, um Handelsschiffe auf den Hochseerouten mit DRM-Programmen zu versorgen. 

Alexander Zink vom Fraunhofer IIS erläuterte den neuesten Stand der für DRM ebenso wie für DAB verfügbaren Emergency Warning Functionality (EWF). EWF ist eine Kombination der Alarm-Announcements mit Audio-Ansagen und mehrsprachigen Text-Instruktionen im Journaline-Format, die dem Radio-Benutzer gezieltes Nachschlagen von detaillierten Instruktionen erlauben und außerdem hörgeschädigte Benutzer des Radiogeräts über eine Notfallsituation informieren können. Der zweite Teil erlaubte Teilnehmern des Treffens in Form eines Hands-On Workshops, ein eigenes EWF-Rundfunksignal inclusive Live-Auslösung des Alarms an einem DRM ContentServer von Grund auf selbst zu konfigurieren und über die DRM MultimediaPlayer Radio Applikation direkt zu empfangen.

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Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2015 in Berlin

Das Deutsche DRM-Forum tagte am 6./7. Mai 2015 auf Einladung von DeutschlandRadio Berlin und der Beuth Hochschule Berlin. Die Teilnehmer informierten sich über die weltweiten Aktivitäten zu DRM und den nationalen Vorhaben in Deutschland und in Dänemark.

Themenschwerpunkt war die Entscheidung der ARD, die Hörfunkverbreitung über DAB+ zu forcieren und langfristig den UKF-FM-Hörfunk auslaufen zu lassen. Unterstützt wird diese Haltung durch eine technische Studie des Institus für Rundfunktechnik (IRT) im Auftrag des Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) vom 11. November 2014 "Terrestrischer Hörfunk: Zukünftige Entwicklung im Hinblick konkurrierender Übertragungswege". Die Studie wurde am 16. April 2015 im BMVI vorgestellt. Das BMVI kündigte auf der Veranstaltung die Einrichtung eines „Digitalradio Boards“ zur Festlegung der Meilensteine für den digitalen Umstieg der Hörfunkverbreitung an, an dem das Deutsche DRM-Forum mitarbeiten möchte.

Das Deutsche DRM-Forum hatte beschlossen, eine Stellungnahme zum IRT-Bericht abzugeben. Grund ist, dass im Bericht ausschließlich DAB als das geeignete terrestrische Hörfunksystem empfohlen wird. DRM+ wird grundlagend abgelehnt, was aus Sicht des Deutsche DRM-Forums nicht den neuesten Erkenntnissen und Entwicklungen zu DRM+ entspricht. Gerade die Vorteile von DRM+ zur lokalen Versorgung in Ergänzung zur großflächigen DAB-Versorgung werden nicht richtig dargestellt. Auch sieht es das Deutsche DRM-Forum als unverzichtbarer Schritt für eine Marktimplementierung von DRM+ an, dass die digitalen Radiogeräte zusätzlich zu DAB auch DRM+ empfangen und fordert die Aufnahme von DRM+ in der Smart Radio Initiative der EBU.

Am zweiten Tag der Sitzung stellte Christian Voigtländer von der Beuth Hochschule das Campus Radio-Projekt “Beuth on Air“ mit einer Hörfunkübertragung im 11 m-Band vor, das im Sommer 2015 starten soll.

  
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Sitzung des Deutschen DRM-Forums 2014 in Ludwigshafen

Das Deutsche DRM-Forum tagte auf Einladung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz am 6./7. November 2014 in Ludwigshafen.

Neben den weltweiten Aktivitäten zu DRM, insbesondere in Dänemark, informierte Alexander Zink über das Projekt in Bayern zur Erprobung des Emergency Warning System (EWS). Joachim Lehnert gab einen Rückblick über das Symposium „Einstieg in die digitale Verbreitung über DAB und DRM+ für den lokalen Hörfunk und Bürgermedien - Meilensteine aus Rheinland-Pfalz, Deutschland und Europa am 3. Juli 2014 im Konferenz-Center des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern. Auf dem Symposium wurde ein portabler Hörfunksender für das VHF-Band III vorgestellt und betrieben, mit dem gleichzeitig DAB und DRM+ ausgestrahlt werden kann.

Am Ende der Sitzung gab Detlef Pagel, langjähriger Vorsitzender des Deutschen DRM-Forums den Vorsitz ab, da er in den Ruhestand geht. Als neuer Vorsitzender wurde Joachim Lehnert gewählt; Detlef Pagel wurde zu seinem Stellvertreter ernannt.

 

 

 

  
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